Das Projekt

Hinter dem Namen “Stars für eine Nacht” verbirgt sich ein Fotografie- und Kunstprojekt. Im Schatten der tiefsten Nacht werden bekannte Sehenswürdigkeiten oder Naturwunder in ganz Deutschland durch künstliche Beleuchtung stilvoll und plastisch in Szene gesetzt. Allen Motiven gemein ist, dass sie tags vielbesucht und vertraut sind, nachts aber in vermeintlicher Bedeutungslosigkeit verschwinden. Aus der Umklammerung der Finsternis entrissen werden diese Orte durch gezielte Lichtsetzung für diesen einen, sehr vergänglichen Moment ins Rampenlicht gestellt.

In dieser ungewohnten und unnahbaren Atmosphäre wirken die Aufnahmen geheimnisvoll und mystisch. Oft wird der Betrachter durch diese völlig andere Darstellung überrascht. Die Konfrontation der nachts ins Szene gesetzten Motive mit der eigenen Erinnerung an den Ort führt dazu, dass er das bisher gewohnte Objekt neu für sich entdeckt. Er wird seinen „Star für eine Nacht“ beim nächsten Besuch bei Tageslicht mit völlig anderen Augen sehen.

Initiator und kreativ federführend für das Projekt ist Andreas Weber, Fotograf aus Kassel, geboren im Jahre 1974. Zusammen mit einem Team an Mitstreitern unterschiedlichster beruflicher Ausprägungen und Interessen werden die Motive in wechselnden Konstellationen umgesetzt. Alle eint die Begeisterung für das Projekt. Das Kernteam wird mitunter auch durch ortsansässige Helfer und Experten unterstützt.

Wie entstand die Idee?

Die Idee für “Stars für eine Nacht” entstand im Reinhardswald nördlich von Kassel. Es war eine Spätsommernacht 2015 als der Lichtkegel eines Autoscheinwerfers sich den Weg durch das Unterholz bahnte. Es war nur ein Wimperschlag, aber einer einzigartiger Stimmung. Just ab diesem Augenblick war Andreas Weber gefesselt von der Idee nächtens eigenes Licht gezielt einzusetzen und Objekte fern der Zivilisationsbeleuchtung für einen Moment aus der dunklen Ummantelung der Nacht zu entführen. Nach ersten Tests mit der Materie Licht stellte er das Konzept einem ausgewählten Kreis an Freunden vor. Mittlerweile konnte er viele Mitstreiter und Unterstützer von der Idee begeistern und setzt mit wechselnden Teams immer neue Motive in ganz Deutschland in Szene.

Wie geht es weiter? Ein Blick in die Zukunft

Zunächst auf Kassel und Nordhessen beschränkt wurde das Projekt aufgrund des positiven Feedbacks nun auf ganz Deutschland ausgeweitet. Den Anfang machte im Winterhalbjahr 2016/2017 die Fränkische Schweiz mit dem bekannten Tüchersfelder Museumsfelsen und der imposanten Versturzhöhle Riesenburg, gefolgt von Aufnahmen im Werdenfelser und Berchtesgadener Land, im Harz und anderen, über die Republik verteilten Zielen. Derzeit laufen Planungen und Umsetzungen weiterer Motive in vielen Bundesländern. Parallel finden auch Gespräche mit ortskundigen Unterstützern statt, denn viele Objekte sind ohne Beratung, Mitwirkung oder Koordination von vor Ort nicht oder nur erschwert realisierbar. Die Ziele bleiben bis zur Umsetzung vorerst noch ein Geheimnis, nur soviel sei verraten, geplant sind Motive in vielen Bundesländern, von der Langen Anna auf Helgoland im Norden bis zu Naturwundern im Süden Deutschlands.
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Technisch-kreative Herangehensweise

Über die technischen und kreativen Hintergründe möchten wir nicht alle Details verraten. Diese machen den Kern, die Handschrift des Projektes aus und hier sollen auch einige Geheimnisse gewahrt bleiben. Nur soviel: hinter den Aufnahmen steckt ein ausgeklügeltes Konzept, von der Recherche bis hin zur Umsetzung. Auch gilt es schon bei der Planung äußere Faktoren zu berücksichtigen oder abzupassen, u.a. metereologischer und astronomischer Art. Das wichtigste ist und bleibt aber natürlich eine effiziente und sehr individuelle Lichtsetzung vor Ort, welche den Bildern die nötige Tiefe und Plastizität verleiht.

Der Umweltgedanke

Der respektvolle Umgang mit der Natur ist einer der wichtigen Faktoren dieses leisen und behutsamen Projektes. Die eigentliche Leuchtkraft ist geringer, als es die Aufnahmen zunächst vermuten lassen, teilweise entsteht die Illusion erst durch die lange Belichtungszeit. Die Naturräume und ihre tierischen Bewohner werden somit nicht durch gleisende Lichtinstallationen und schweres Gerät aus ihrer nächtlichen Ruhephase gerissen.

Randbeobachtungen

Skurrile Wurzeln im Lichtschein – oft sind es die unvermuteten Anblicke am Rande, die dem Auge schmeicheln, während eigentlich ein anderes Ziel im Fokus steht.

Feierabend an der Zugspitze, hinten von links Marc & Jörg Walloner, Casey Bourque, vor Andreas Weber und Marc Heilwagen)

Licht ins Dunkel bringen: das will ein Team von Fotografen aus Kassel und Umgebung. Sie lassen nordhessische Sehenswürdigkeiten in ganz neuem Licht erstrahlen...

Publié par hessenschau sur mercredi 23 novembre 2016

Hessenschau-Bericht vom 23.11.2016 über die nächtlichen “Stars für eine Nacht”-Aufnahmen an der Aseler Brücke, Teil von Edersee-Atlantis und normal vom Stausee überflutet